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Kalabrien

Kalabrien liegt geographisch betrachtet an der südlichsten Spitze des italienischen Stiefels umgeben vom ionischen und tyrrhenischen Meer und ist durch die Straße von Messina von Sizilien getrennt. Das angenehme Klima, die wunderschönen Farben des Meeres, schöne Strände sowie gigantische felsige Küstenregionen und  die etwas wilde und geheimnisvoll anmutende Landschaft, machen Kalabrien zu einem einzigartigen Landstrich, der sowohl im Winter als auch im Sommer eine Reise wert ist. Naturliebhaber kommen ausserdem auf ihre Kosten, wenn Sie den Landes inneren Teil Kalabriens mit seinen ausgedehnten Wäldern unterbrochen von Süsswasserseen und Wasserfällen besuchen.

Für erholsame Badeferien bieten sich zahlreiche reizende Ortschaften entlang der ionischen und tyrrhenischen Küste an. Das Wasser ist kristallklar.

Wer es vorzieht, die Vergangenheit dieser Region, bekannt als Wiege der Kultur der Magna Graecia und Heimat antiker Siedlungen zu erkunden, den erwartet ein großes Angebot an Kirchen, Klöstern, Burgen, Palästen und geschichtsträchtigen Orten, an denen noch heute jahrhundertealtes Brauchtum gepflegt wird. 

Die Küche Kalabriens ist geprägt von der Armut, die diese rauhe Region lange fest im Griff hatte, von Traditionen, der Geschichte und dem festen katholischen Glauben. Sie ist bäuerlich und deftig und versteht es häufig, aus nur wenigen Zutaten ein schmackhaftes Mahl zu kochen. Die Küche Kalabriens wurde vor allem von den vielen Herrschern und Besuchern der Halbinsel Kalabrien beeinflusst. Die Araber brachten Orangen, Limonen, Rosinen, Artischocken und Auberginen. Zisterziensische Mönche brachten ihre landwirtschaftliche Kenntnisse und Methoden der Milchverarbeitung und auch die Griechen hinterliessen ihre Spuren.

Vor allem weltliche und christliche Traditionen haben die Küche Kalabriens geprägt. In früheren Zeiten gab es für jeden christlichen Feiertag und für jedes weltliche und familiäre Fest von der Taufe bis zur Beerdigung eine traditionelle Speise, die nach strengen Ritualen zubereitet und verzehrt wurde. So war es beispielsweise zu Weihnachten und zum Dreikönigstag üblich eine Mahlzeit zuzubereiten, die aus genau dreizehn Gängen zu bestehen hatte. Zu Karneval gab es Makkaroni und Schweinefleisch, an Ostern rituelles Brot und Lammbraten, an Christi Himmelfahrt wurden Tagliolini al latte (Schmale Bandnudeln mit Milch) gekocht und am Tag des Heiligen Rocco gab es Gebäck, das die Körperteile darstellte, die durch die Fürsprache des Wundertäters heilen konnten und am Tag des Heiligen Martino servierte man frittierter Klippfisch. Auch wenn die meisten dieser Traditionen mittlerweile verdrängt wurden, sind sie dennoch überall präsent in der Küche Kalabriens.

Der Einsatz von viel frischem Gemüse ist ausserdem ein wichtiger Bestandteil der Küche Kalabriens. Besonders die Aubergine wird in zahlreichen Zubereitungen verwendet. Aber auch Tomaten, Paprikaschoten und rote Zwiebeln („Cipolla Rossa“) spielen eine große Rolle. Auch die Peperoncino sind überall anzutreffen. Zahlreiche Gerichte werden mit diesem scharfen Chili-Gewürz verfeinert.

Frisch zubereitete Pasta ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der kalabrischen Küche. Selbstverständlich wird sie in Kalabrien von Hand gefertigt und nach alter Sitte war eine Frau nicht würdig zu heiraten, solange sie es nicht beherrschte mindestens fünfzehn verschiedene Pastasorten herzustellen. Brot auf einer kalalabrischen Tafel fehlt ausserdem nie. Sehr beliebt ist das Fladenbrot Pitte, das geschmacklich mit den unterschiedlichsten Zutaten wie Tomaten und Zwiebeln über Käse und Sardellen bis zu Wurst angereichert wird.

Angesichts der geographischen Lage zwischen dem Tyrrhenischen und dem Ionischen Meer erstaunt es nicht, dass frisch servierter Fisch und Meeresfrüchte eine besondere Rolle in der Küche Kalabriens einnehmen, hauptsächlich entlang der Küstenregionen. Schwertfisch, Garnelen, Hummer, Seeigel und Tintenfisch finden sich hier regelmäßig auf den Tellern. Im Inland dagegen und überhaupt in der kalabrischen Küche gilt das Schweinefleisch als die wichtigste tierische Zutat in Form von Braten-, Grill- und Schmorgerichten sowie zahlreiche Wurst- und Schinkenspezialitäten. Dazu zählen Pancetta (Bauchspeck), Capocollo (Schweinewurst), Soppressate (Presssack mit Chili und Schweineblut) und Ndugghia (Wurst auf der Grundlage von Zunge, Kutteln und anderem Schweinefleisch).

Rindfleisch dagegen spielt so gut wie keine Rolle, da die überwiegend gebirgige Landschaft mit wenig Weideflächen eine Rinderzucht im großen Stil nicht zulässt. Ziegen und Schafe lassen sich jedoch problemlos halten in der Landschaft. Das Fleisch ist Bestandteil vieler schmackhaften Schmorgerichte und Schmortöpfe und die Milch für Käse wie Pecorino, Caciocavallo, ProvolaButirri (Kleine Caciocavallokäse mit einem Herzen aus Butter) oder Piticelle (Mozarella mit Butterkern). In den gebirgigen Regionen findet man außerdem Wild und Pilze, in den Bächen und Flüssen lassen sich Forellen fischen.

Das warme Klima Kalabriens lässt auch Obst prächtig gedeihen. Vor allem Melonen wachsen hier besonders gut aber auch Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen und Limonen.

 

 

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